Talât Pascha, auch bekannt als Mehmed Talât Pascha oder Talât Bey, war ein osmanischer Politiker und Staatsmann. Er wurde am 1. Oktober 1874 in Taşköprü, dem heutigen Türkei, geboren und verstarb am 15. März 1921 in Berlin, Deutschland.
Talât Pascha spielte eine maßgebliche Rolle während des Osmanischen Reiches und des Ersten Weltkrieges. Er war einer der Führer des Komitees für Einheit und Fortschritt (auch bekannt als Jungtürken) und diente als Innenminister des Osmanischen Reiches von 1913 bis 1917.
Als Innenminister organisierte Talât Pascha die Vertreibung und Deportation von Armeniern während des Völkermords an den Armeniern im Jahr 1915. Diese Aktion führte zur Tötung von Hunderttausenden von Armeniern und gilt heute als eines der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches wurde Talât Pascha von den Alliierten als Kriegsverbrecher gesucht. Er flüchtete nach Deutschland und wurde am 15. März 1921 von einem armenischen Attentäter, Soghomon Tehlirian, in Berlin erschossen. Tehlirian wurde später vor Gericht freigesprochen, da er den Mord als eine Art Rache für den Völkermord an den Armeniern betrachtete.
Talât Pascha und sein Handeln in Bezug auf den Völkermord an den Armeniern bleiben bis heute umstritten. Während einige Talât Pascha als Kriegsverbrecher betrachten, wird er von anderen als Held und Verteidiger des Osmanischen Reiches angesehen. Es gibt weiterhin Debatten und Diskussionen über die Rolle von Talât Pascha und seine Verantwortung während dieser Zeit.
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